Hier finden Sie eine Sammlung von Begriffen, die mit unserem geoEN-Inntal-Projekt häufig verwendet werden. Je weiter wir im Projekt fortschreiten, umso mehr gemeinsame Arbeitsbegriffe können wir hier vorstellen.

Bürger*innen-Energierat

Der Energierat ist nach dem Vorbild des kürzlich gegründeten österreichischen Klimarates als offenes Forum für Bürger*innen geplant, die an der Identifizierung von Potenzialen und Herausforderungen im Zusammenhang mit geothermischer Energie im Forschungsgebiet arbeiten. Der Energierat besteht aus ca. 30 Freiwilligen, die einen Querschnitt der Gesellschaft im Untersuchungsgebiet in Bezug auf Geschlecht, Alter, Wohnort und Bildungsniveau widerspiegeln.  Ziel ist es, den Energierat, der sich zunächst mit der Geothermie befasst, wissenschaftlich zu begleiten und als bürgerschaftlich getragene Interessenvertretung für energierelevante Themen im Untersuchungsgebiet zu etablieren, die sich nach der Projektlaufzeit selbst tragen kann.

Erdbeben

Erdbeben werden durch plötzliche Freisetzung von Verformungsenergie, die sich im tiefen Untergrund angestaut hat, verursacht. Dieser Vorgang erzeugt kurzzeitige Erschütterungen, die sich als Wellen vom Erdbebenherd ausbreiten und von Seismometern aufgezeichnet werden. Ist das Erdbeben stark genug und liegt in der Nähe bewohnter Gegenden, können die Erschütterungen direkt vom Menschen gespürt werden sowie Schäden oder Zerstörungen an Bauwerken bewirken. Die Stärke eines Erdbebens wird durch die Magnitude angegeben, die ein Maß für die bei dem Erdbeben freigesetzte Energie ist. Sie kann aus den Amplituden von seismischen bestimmt werden. Dagegen beschreibt die makroseismische Intensität die Auswirkungen eines Erdbebens im unmittelbaren Herdgebiet auf Mensch, Bauwerke und Natur.

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Erdbebengefährdung

Unter Erdbebengefährdung wird die Wahrscheinlichkeit des Überschreitens einer durch ein Erdbeben hervorgerufenen Bodenbeschleunigung innerhalb eines vorgegebenen Zeitraums verstanden. Je höher die Häufigkeit von großen Erdbeben in einer Region ist, desto größer ist die Erdbebengefährdung in dieser Region.

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Erdbebenrisiko

Beim Erdbebenrisiko berücksichtigt man zusätzlich zur Erdbebengefährdung die Auswirkung eines bestimmten Erdbebens auf die Region. Das Risiko beinhaltet damit Annahmen über die Bauwerksstabilität, Vermögenswerte, etc. Das Erdbebenrisiko kann also klein sein, weil in der betroffenen Region keine Gebäude stehen oder dort keine Menschen leben, obwohl die Gefährdung in dieser Region sehr hoch ist. Umgekehrt kann das Risiko aber sehr hoch in Gebieten geringer Erdbebengefährdung sein, wenn dort viele Menschen leben oder hohe Vermögenswerte angesammelt sind.

Geothermie

Eine genaue Erläuterung zu Geothermie finden sie hier.

Seismizität

Seismizität bezeichnet die räumliche und zeitliche Verteilung von Erdbeben sowie deren Stärke in einem Gebiet oder weltweit.

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Natürliche Seismizität

Auftreten von Erdbeben, deren Ursache unterirdische Massenverlagerungen sind, dazu gehören die tektonischen, vulkanischen Erdbeben, sowie Einsturzbeben (z. B. Dolinen im Karst).  Am häufigsten kommen tektonische Erdbeben vor, die durch plötzliche Bewegungen entlang von Bruch- oder Störungszonen verursacht werden. Die natürliche Seismizität ist nicht vom Menschen beeinflusst.

Induzierte Seismizität

Dieser Begriff beschreibt das Auftreten von Bodenerschütterungen, die durch menschliche Eingriffe in die Natur entstehen können. Ursachen können z. B. Prozesse der Rohstoffentnahme aus dem Erdinneren sein (Bergbau, Ölförderung etc.), Talsperren, das Einpressen von Flüssigkeiten in die Erdkruste und Sprengungen.

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Getriggerte Seismizität

Wie die induzierte Seismizität werden getriggerte Erdbeben durch menschliche Eingriffe hervorgerufen, allerdings in einer Umgebung, in der ebenfalls natürliche Erdbeben stattfinden würden. Getriggerte Erdbeben entstehen meist entlang von Bruchzonen, die auch ohne menschliche Aktivität sehr wahrscheinlich in näherer Zukunft Erbeben verursacht hätten, und diese nun „verfrüht“ stattfanden. Die Unterscheidung von getriggerter und induzierter Seismizität ist oft nur schwer möglich.

Stakeholder

Stakeholder können Personen, Gruppen, Institutionen oder Organisationen sein, die entweder direkt oder indirekt von den Aktivitäten eines Prozesses oder Projektes betroffen sind und ein Interesse am Verlauf oder Ergebnis des Prozesses bzw. Projektes haben. Dabei können die Ansprüche finanzieller, wirtschaftlicher oder ideeller Natur sein.